Yoga der Energie
Ganz Du, mit jeder Faser Deines Körpers
Unter der Kundalini versteht man das energetische Potenzial, das laut der Yogalehre jeder Mensch in sich trägt. Man stellt sich einen energetisches Reservoir in Form einer „zusammengerollten Schlange“ am unteren Ende der Wirbelsäule vor/am Damm/unterhalb des Steißbeins. Durch Yogapraxis, so wird es gelehrt, können wir uns dieses energetische Reservoir erschließen und es mehr und mehr öffnen. Die Kundalini Yoga Praxis unterstützt diesen Prozess. Belebende Energie wird mehr und mehr freigesetzt; die energetischen Chakren, die die Yogalehre entlang der Wirbelsäule verortet, werden geklärt; die Energiekanäle, die den ganzen Körper durchziehenden sogenannten Nadis, das sind feine Energiekanälchen für pranische Energie im ganzen Körper und allen voran die Sushumna, der zentrale Energiekanal in und um die Wirbelsäule, wird mehr und mehr geöffnet und die Kundalini Energie steigt auf. Dies geschieht langsam und in kleinen Dosen, so dass der praktizierende Yogi das entstehende Lebensgefühl als wohltuend und gewinnbringend in sein System integrieren kann. Die tantrische Yogalehre beschreibt diesen Prozess als die angestrebte Verbindung von Shakti und Shiva. Die menschliche Urenergie wird in Bahnen gelenkt, um mit der göttlichen/universalen Energie zu verschmelzen. Hierfür steht der Name Yoga, was im Sanskrit anjochen/verbinden/vereinigen heisst. Im praktizierenden Yogi erzeugt dieser Prozess eine Klärung auf allen stofflichen und feinstofflichen Ebenen: dem Körper, dem Geist, der Seele. Lebensenergie wird freigesetzt, die uns hilft, uns von körperlichen Leiden zu befreien; der Geist wird ruhiger, Gedanken klären sich, der Mensch wird wacher, lernt seine Taten und sein Handeln zu fokussieren, auf das Ziel seiner inneren Bestimmung auszurichten; spürt mehr und mehr Kontakt zu seiner inneren Führung, verbindet sich mit seiner Intuition. Dieser Prozess wird als „wachsendes Bewusstsein“ beschrieben. Daraus leitet sich die Bezeichnung von „Yoga des Bewusstseins“ für Kundalini Yoga nach Yogi Bhajan ab.
Yogi Bhajan brachte von 1968 bis zu seinem Tod 2004 das Kundalini Yoga als einzigartige Mischung zwischen grundlegenden Hatha Yoga Asanas, der Körperweisheit der von ihm geprägten „Humanologie“, einem tiefgehenden Erfahrungswissen rund um das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele, das sich in den von ihm gelehrten Kriyas/Übungsreihen wiederspiegelt und seiner Spiritualität als Sikh, der wir u.a. die Praxis des Naad Yogas, die Integration von heiligen Mantren und Gebeten in die Yogapraxis verdanken, zunächst in die USA und von dort aus in die ganze Welt. Seine Vision war es, inspiriert durch die Irrungen und Wirrungen, durch die die Menschen in den 68ern und Folgejahren des letzten Jahrhunderts gingen, im Rahmen der von ihm gegründeten Organisation 3HO – der Happy, Holy and Healthy Organization – mit dem von ihm gelehrten Yoga genau dies zu möglichst vielen Menschen zu transportieren: Glück, das Gefühl von Ganzheit und Gesundheit; und dies ganz ohne den Konsum von Drogen. Er tat dies mit Erfolg und Überzeugungskraft, begeisterte viele Menschen weltweit und führte sie in die Erfahrung. Sein Kredo lautete, Menschen zu Lehrern auszubilden, die ihre Erfahrungen weitergeben sollten. „Glaubt nicht einfach, was ich sage, sondern prüft es!“ , so erinnerte er immer wieder daran, die eigene Wahrheit zu suchen und es formte sich das heute gelehrte Kundalini Yoga nach Yogi Bhajan. Weitere Informationen zu seiner Person: http://www.yogibhajan.com/, https://www.3ho.de/web/kundalini-yoga/geschichte-des-yogas/wer-war-yogi-bhajan.html oder ein Nachruf eines kritischen Schülers auf Yogi Bhajan nach seinem Tod: https://www.ensuite.ch/der-verlorene-mystiker-nachruf-auf-yogi-bhajan/
„Wir sind nicht Menschen, die eine spirituelle Erfahrung machen. Wir sind spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen.“ Yogi Bhajan
Hast Du Fragen, Kommentare oder Anregungen, so schreibe mir gerne: